Jazz in E. no. 20 - Ein Festival aktueller Musik
28. bis 31. Mai 2014 - Eberswalde
Ein Apéritif-Konzert zum Festival Jazz in E. Nr. 20
Sonnabend, 17. Mai 2014, 10:30 Uhr
Marktplatz Eberswalde
Guten-Morgen-Eberswalde CCCLVIII
Kulturelle Interventionen in der Innenstadt von Eberswalde
Slowboy (D)
Kay Lübke (drums) - Wolfgang Roggenkamp (hammond organ) - Jan von Klewitz (sax)
Mit Slowboy geht ein lang gehegter Wunsch des Berliner Schlagzeugers Kay Lübke in Erfüllung - eine Band mit dem Sound der Hammond B3. Das Trio mit dem Organisten Wolfgang Roggenkamp und Jan von Klewitz‘
unverkennbaren Sound am Altsaxophon ist, obwohl nigelnagelneu, doch schon gehörig ins Rollen gekommen. Gerade mit dem Studiopreis des Berliner Senats ausgezeichnet, werden fortan die Bühnen genommen.
Hippie-Groove-Jazz am Vormittag. Eintritt frei!
https://soundcloud.com/kay-l-bke/sets/slowboy
Eröffnungskonzert
28. Mai 2014, 20:00 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus
Ulrich Gumpert Workshop Band (D)
Uli Kempendorff (sax) - Henrik Walsdorff (sax) - Michael Thieke (cl, bcl) - Martin Klingenberg (tp) - Christof Thewes (tb) - Uli Gumpert (piano) - Jan Roder (bass) - Michael Griener (drums)
Der Pianist, Organist und Komponist Ulrich Gumpert gehört seit beinahe fünf Jahrzehnten zu den herausragenden Protagonisten des deutschen Jazz. Er begann in den Gruppen um Klaus Lenz und erspielte sich mit Synopsis, dem späteren Zentralquartett, und SOK internationale Reputation. Seine Einspielungen der Klavierwerke von Eric Satie sind legendär. Bereits 1972 formierte er für "Jazz in der Kammer", der großartigen Veranstaltungsreihe in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Ost-Berlin, ein erstes "Jazz-Werkstatt-Orchester". Mit der dort erstmals aufgeführten Suite "Aus teutschen Landen" nach Motiven deutscher Volkslieder schrieb er europäische Jazzgeschichte!
Unser Jubiläumsfestival eröffnet Ulrich Gumpert, der 2005 mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet wurde, mit seiner aktuellen Workshop Band, in der er herausragende Instrumentalisten der mittleren Generation zusammenführt. Im Konzert stehen die eigenen Werke im Mittelpunkt, alte Hymnen und ganz Neues. Verspielt und humorvoll und „genau auf den Punkt“ muß kein Widerspruch sein.
Ulrich Gumpert gastierte solistisch Anfang 1998 bei uns und im Vorjahr zu Jazz in E. Nr. 19 mit dem Zentralquartett, ein hoch inspiriertes Konzert, welches in Standing Ovations mündete. Gerne wieder…
www.youtube.com/watch?v=gJgfMwM3yi4
29. Mai 2014, 20:00 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus
Susanna (NOR)
Susanna (voc, piano) - Helge Sten (guit) - Fredrik Wallumrød (drums, voc)
Eine sensationelle Stimme! Die norwegische Sängerin Susanna, Susanna Wallumrød, erregte über das im Jahr 2000 gegründete Duo „Susanna and the Magical Orchestra“ mit dem Keyboarder Morten Qvenild erstmals internationale Aufmerksamkeit. Zu unserem Jubiläumsfestival kommt Susanna nun exklusiv mit ihrem aktuellen Trio, mit welchem sie im März des Jahres in den USA auf Tournee war. Gitarre spielt Helge Sten (Deathprod), Chef-Elektroniker bei Supersilent und bekannt auch durch seine Zusammenarbeit mit Motorpsycho, Biosphere, John Paul Jones, Sidsel Endresen u.v.a.. Am Schlagzeug begleitet sie ihr Bruder Fredrik Wallumrød, der u.a. in den Rockbands Span und El Caco trommelte.
Susanna ist sowohl für ihre eigenen Songs, als auch für ihre sehr persönlichen Interpretationen von Songs anderer Musiker bekannt und bewegt sich souverän in Folk, Pop, zeitgenössisch klassischer oder Alter Musik. Sie gastierte beispielsweise auf den Festivals Big Ears Knoxville, Big Chill Großbritannien, London Jazz Festival, SONAR, SPOT, SonarSound, Moscow Art Festival, Molde International Jazz Festival, Montreal Jazz Festival, Vancouver Jazz Festival… Uns steht ein magisches Konzert ins Haus.
„Klarstimmig, offenherzig, musikalisch eigenwillig und gestreift von Mysterien.“ (New York Times)
www.youtube.com/watch?v=gXCvajr0I5U
www.susannamagical.com
Alexander von Schlippenbach Trio (D / GB)
Alexander von Schlippenbach (piano) – Evan Parker (sax) – Paul Lovens (drums)
Das Schlippenbach Trio gilt bei Publikum und Kritik als „die faszinierendste, überraschendste und großartigste Gruppe der improvisierten Musik“. Seit 1970 und damit seit über über 40 Jahren bilden Alexander von Schlippenbach am Klavier, der englische Saxophonist Evan Parker und Schlagzeuger Paul Lovens ein einzigartiges Team. Ihre unverwechselbare Musik erinnert in ihrer Entstehung eher an telepathische Verbindungen, als an formale und tonale Bindungen. Mit verblüffender Konstanz finden sie zu konzentrierter, hypnotisierender Dichte, lassen ihre Musik fließen und bleiben doch unkalkulierbar. Die drei haben Jazzgeschichte geschrieben wie wenig andere Musiker, ob gemeinsam im Trio oder in Großformationen wie etwa dem „Globe Unity Orchestra“, in der Zusammenarbeit mit unzähligen anderen zeitgenössischen Instrumentalisten aus aller Welt oder auch mit Soloprojekten.
Alexander von Schlippenbach gastierte am 31. Mai 2002 bei Jazz in E. Nr. 8 im Duo mit DJ
Illvibe, damals das erste öffentliche Vater-Sohn Konzert von Alexander und Vincent von Schlippenbach, sowie am 2. Mai 2008 bei Jazz in E. Nr. 14 mit „Monks Casino“ und der Aufführung des Gesamtwerkes von Theloniuos Monk.
Paul Lovens war unser Gast bei Jazz in E. Nr. 4 mit Blue Zoo, bei Jazz in Nr. 5 mit Tony Buck und Harri Sjöström jeweils im Duo und bei Jazz in E. Nr. 9 mit Eugen Chadbourne.
Das Alexander von Schlippenbach Trio selbst, gastierte am 13. Dezember 2000 im Rahmen einer ihrer mittlerweile „zum Gesetz erhobenen“ Winterreisen in der St. Georgs-Kapelle in Eberswalde. Wir freuen uns riesig auf ihren neuerlichen Besuch!
"Uns als ,Klassiker' wegloben zu wollen gehört zu den Anstrengungen des Jazzjournalismus, den Free Jazz mit einem Nachruf zu Lebzeiten in der historischen Schublade zu begraben. Wir sind aber noch da, und dass wir mittlerweile als Klassiker bezeichnet werden, hat unsere Wirkung eher gesteigert." (Alexander von Schlippenbach im Gespräch mit Andreas Felber)
www.avschlippenbach.com
30. Mai 2014, 20:00 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus
SAMMELTONIUM WUNDERLAND (D)
Jan Heinke (bath tub, cruches, whistle hose, steel poles,
overtone singing, piano frame, wastepipe, didgeridoo) - Demian Kappenstein (can, pan, wire, saws, plate, bucket, tank, hose, sirene, carton box, puppet, wok)
Stahlcellist Jan Heinke und Trommler Demian Kappenstein wühlen im Müll. Fundstücke, Strandgut und Schrott treten zutage und werden im Laboratorium der beiden Musiker unter die Lupe genommen, verfremdet oder befreundet. Eine geheimnisvolle Reise durch recycelte Klanglandschaften!
Jan Heinke baut seit 15 Jahren Klangobjekte, so für das Deutsche Hygienemuseum oder die Mars Gallery Moskau und komponiert u.a. für die Landesbühnen Sachsen oder die Dresdner Musikfestspiele. Demian Kappenstein studierte von 2004 bis 2009 an der Hochschule für Musik in Dresden Jazzschlagzeug, freie Improvisation und zeitgenössische Musik. Christopher Rumble, ein Duo mit dem Turntablespieler Dj Illvibe, und die Band Masaa sind nur zwei weitere Projekte mit denen er derzeit für gehörige Aufmerksamkeit sorgt.
www.youtube.com/watch?v=sfx-4iGEmwE&feature=youtu.be
Die Strottern & Blech (AUT)
Klemens Lendl (violn, voc) - David Müller (git, harmonium, voc) - Martin Eberle (tp, flh) - Martin Ptak (tb, harmonium)
“Die Strottern” leitet sich von dem Altwiener Ausdruck “Strotter” her, der für “Gauner, Landstreicher, Strauchdieb, Gelegenheitserwerb Suchende” steht. Im Wiener Mundartwörterbuch steht auch: “Die nach Verwertbarem suchen”. Und das machen die Strottern im mehr oder weniger reichen Wiener Liedschatz. Und wenn sie nichts finden, singen sie halt ihre eigenen Lieder.
Wenn sich Klemens Lendl und David Müller nun mit „Blech“ zu einem Quartett „aufblasen“, dann rückt ihre Musik noch näher an die großen Gegenpole ihrer Musik: Klangvielfalt der Großstadt und (alpine) Volksmusik. Trompete und Posaune spielen in beiden Welten eine tragende Rolle. Und so wird der Bogen weit gespannt, Freiheiten werden radikal ausgelotet, heimatliche Häfen direkter angesteuert. Zärtliches wird zärtlicher, Wildes wilder.
Für ihre erstaunlichen Lieder erhielten sie u.a. den Austrian Music Award AMADEUS und den Deutschen Weltmusikpreis RUTH. So weit hoch in den Norden, wie zu uns nach Eberswalde, sind sie wohl noch nie gekommen… Darf man einfach nicht verpassen!
http://diestrottern.at
31. Mai 2014, 10:30 Uhr, Marktplatz
Guten-Morgen-Eberswalde CCCLX
Kulturelle Interventionen in der Innenstadt von Eberswalde
Kaffeehaus GUSTAV präsentiert: Die lange Eberswalder Frühstückstafel
Live: The Toughest Tenors (D / CH)
Bernd Suchland (sax) - Patrick Braun (sax) - Dan-Robin Matthies (piano) - Lars Gühlcke (bass) - Ralf Ruh (drums)
Diese Band haut Sie um. Die fünf schweren Jazz-Jungs, gestählt und trainiert in den Club-Kampfstätten von Berlin und New York, fackeln nicht lange. Sie zeigen, was das „Hard“ im „Hardbop“ bedeutet, wie viel Muskelmasse der Blues hat, und machen klar, woher die so genannten „Battles“ des Rap wirklich kommen. Und zwar aus dem Geiste des edlen Wettstreites, den die genialen Tenorsaxophonisten der 50er und 60er Jahre, Legenden wie Dexter Gordon und Wardell Gray, Johnny Griffin und Eddie „Lockjaw“ Davis, pflegten. Die Toughest Tenors haben es sich zur Aufgabe gemacht, die lange Tradition der „Saxophone-Battles“ wieder zum Leben zu erwecken. Mit Original-Arrangements, aber ohne falsche Nostalgie. Aktuell, aber ohne Trend-Doping. Mit geballter Energie, ungebremster Spielfreude, schlagfertigem Humor. Und mit dem Herzen eines Boxers.
www.the-toughest-tenors.de
31. Mai 2014, 20:00 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus
PETIT STANDARD (CRO / USA)
Vesna Pisarovic (voc) - Chris Dahlgren (bass) - John Betsch (drums)
"Petit Standard" ist ein brandneues Jazz-Trio! Erst vor Monatsfrist haben der weltberühmte amerikanische Schlagzeuger John Betsch, er spielte u.a. in den Bands von Archie Shepp, Abdullah Ibrahim und Mal Waldron, der international renommierte Bassist und Komponist Chris Dahlgren und die kroatische Pop-Prinzessin-turned-Jazz-Sängerin Vesna Pisarovic ihr neues Projekt ins Leben gerufen. Und somit ist in Eberswalde eines der allerersten Live-Konzerte dieses Trios überhaupt zu sehen.
Das “Great American Songbook” wird neu angeschaut. Die Songs werden extrahiert und wieder zusammen gesetzt. Nachdem Vesna Pisarovic im Vorjahr mit ihrer Band “With Suspicious Minds” die Songs von Elvis Presley schon überwältigend originell auch auf unsere Bühne gebracht hat, sind wir voller Erwartung. Freuen auch sie sich auf eine besondere Würdigung der Standards, sie werden sie neu hören!
www.withsuspiciousminds.com
Michael Wollny Trio (D / CH)
Michael Wollny (piano) - Christian Weber (bass) - Eric Schaefer (drums)
So wie Michael Wollny spielt niemand Klavier. Der Musik-Erfinder, Querdenker und Sympathieträger zugleich, sucht nach dem bisher Ungehörten, hat den Mut, sich dem Moment hinzugeben und läßt das Unvorhergesehene selbstverständlich klingen.
Bekannt wurde Michael Wollny 2005 über das Duo mit Altmeister Heinz Sauer, dem Jahr ihrer ersten CD-Einspielung. Am 4. Mai 2005 eröffneten sie unser damals 11. Festival.
Eine weiterer zentraler Punkt im Schaffen des 1978 in Schweinfurt geborenen Michael Wollny ist die Arbeit in der Triokonstellation. Hier kommen individuelle Fähigkeiten, unerschöpfliche Kreativität und traumwandlerische Interaktion in besonderer Weise zusammen.
Mit seinem neuen Trio verarbeitet Wollny Werke von Meistern der abendländischen Kunstmusik wie de Machaut, Varèse und Hindemith, Neutönern wie Berg und Rihm bis hin zu populären Künstlern wie Pink und The Flaming Lips.
Modern, emotional, intelligent, virtuos und offen nach allen Richtungen.
„Der vollkommene Klaviermeister: In einem Atemzug mit Keith Jarrett, Chick Corea, Herbie Hancock, Brad Mehldau, Stefano Bollani und Paul Bley kann man mit Fug und Recht auch Wollny nennen. Er bringt alles mit, was man von einem perfekten Jazzpianisten verlangen kann: virtuose Technik, überschäumende Fantasie, Disziplin und die Fähigkeit zum kreativen Chaos, Sinnlichkeit sowie ästhetisches Gespür.“ (FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG)
www.actmusic.com/Kuenstler/Michael-Wollny
Die Konzerte von PETIT STANDARD und vom Michael Wollny Trio am 31. Mai 2014 bei „Jazz in E.“ werden vom kulturradio (rbb) live aufgezeichnet.
31. Mai 2014, 23:00 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus
Herrenwieser House Ensemble (D))
Gudrun Anders (voc) – Gustav Anders (piano, electronics) - Jonas Vollmer (drums)
Es gibt 'ne kleine Neuerung bei Jazz in E.: Wir laden am Abschlußtag des Festivals zum zusätzlichen Spätkonzert gegen 23 Uhr… Und das ist genau die Uhrzeit für das Herrenwieser House Ensemble aus dem Oderbruch. Da wird dann gesungen, getrommelt und auf die Tasten gehauen wie in einem guten alten Jazzclub. Aber das Spiel der drei Musiker/innen fließt auch im elektronischen Zeitalter zu einem wunderbaren Strom zusammen: tanzbar, mitreißend und heiter.
https://soundcloud.com/gamw-15/herrenwieser-house-ensemble
Das Jazz-in-E-DJ-Team!
Für die gute Musik vor und nach den Konzerten fühlen sich in diesem Jahr erneut die gastgebenden Jazzaktivisten höchstpersönlich verantwortlich. Täglich ein neues Gesicht am Pult!