jazz in e.

Ein Festival aktueller Musik. Jedes Jahr zu Himmelfahrt. In Eberswalde.

Jazz in E. Nr. 21
Tribal & Grooves!
Ein Festival aktueller Musik
13. bis 16. Mai 2015 Eberswalde

Ein Apéritif-Konzert zum Festival Jazz in E. Nr. 21
Sonnabend, 2. Mai 2015, 10:30 Uhr
Marktplatz Eberswalde
Guten-Morgen-Eberswalde CDVIII
Kulturelle Interventionen in der Innenstadt von Eberswalde

Eric St. Laurent & Pepe Berns (CAN/D)
Eric St. Laurent (git) - Pepe Berns (bass)
Eric Inspiriert von Rhythmen aus aller Welt unternehmen Gitarrist Eric St. Laurent aus Toronto und Kontrabassist Pepe Berns aus Berlin mit ihrem Publikum einen schillernden Ausflug. Die eigenen Kompositionen sind geprägt von ansteckenden Grooves, tollen Melodien, Jazz- und Blueselementen und leben von der Magie der Improvisation.
"Ein solider kanadischer Beitrag zum modernen Jazz" (Matthew Parsons, The Gateway)
www.ericst-laurent.com
www.pepeberns.de

Mittwoch, 13. Mai 2015, 20:00 Uhr
Paul-Wunderlich-Haus
Festivaleröffnung

TRIO IVOIRE (D/CIV)
Hans Lüdemann (piano, virtual piano) - Aly Keita (balaphon, mbira) - Christian Thomé (drums, perc, electronics)
Trio Hans Lüdemann gastierte mit seinem Soloprogramm „The Natural Piano“ bei Jazz in E. Nr. 4 am 4. Juni 1998 in der St. Georgs-Kapelle in Eberswalde. Schon damals befand er sich auf Spurensuche und übertrug afrikanische Themen und Rhythmen auf das „europäische“ Klavier. In gewisser Weise ein Vorläufer des außergewöhnlichen Musikprojektes „TRIO IVOIRE“, welches 1999, also ein Jahr später, in Abidjan/Elfenbeinküste geboren wurde, als sich dort Hans Lüdemann und Aly Keita ein erstes Mal trafen. In den Jahren seither schafft es die musikalische Energie des Trios immer wieder, neue Verbindungen zwischen Afrika, Europa und dem Jazz herzustellen. In ihren Konzerten zelebrieren die Musiker ein lustvolles Spiel zwischen Traditionen, Visionen und Experimenten.
Hans Lüdemann, einer der ausdrucksstärksten europäischen Pianisten, Aly Keita, der „Magier des Balafons“ und das sensible, höchst geschmackvolle Schlagzeugspiel von Christian Thomé schaffen einen zeitgenössischen Sound ohne Vergleich.
Das TRIO IVOIRE wurde gerade für den ECHO JAZZ 2015 als „NATIONAL ENSEMBLE OF THE YEAR“ nominiert.
„…Trio Ivoire zeigen, dass auch im 21. Jahrhundert noch Entdeckungen möglich sind.” (Jazzthetik) www.hansluedemann.de
www.trioivoire.com

Donnerstag, 14. Mai 2015, 20:00 Uhr
Paul-Wunderlich-Haus

Sofia Jernberg & Hailu Mergia & (SE/ETH)
Sofia Jernberg (voc) - Hailu Mergia (acc, piano)
Hailu Sofia Weltpremiere bei Jazz in E.!. Die schwedisch-äthiopische Sängerin Sofia Jernberg trifft den legendären äthiopischen Keyboarder, Akkordeonisten und Komponisten Hailu Mergia zu einer intimen Duo Performance.
Mergias Rückkehr zur Musik kann als eines der erstaunlichsten Comebacks der letzten Jahre bezeichnet werden. In den 70er Jahren war die von ihm geleitete Walias Band die führende Combo der boomenden Musikszene Addis Abebas. 1983 entkam der Musiker durch seine Flucht in die USA dem diktatorischen Mengistu Regime und war dort vor allem als Taxifahrer am Airport in Washington DC tätig, bis er vom Blogger und Labelbetreiber Brian Shimkovitz 2012 wiederentdeckt wurde.
Sofia Jernberg gilt nicht erst seit ihrer Mitwirkung im gefeierten Fire! Orchestra von Mats Gustafsson als eine der führenden Stimmkünstlerinnen Skandinaviens. Dabei verblüfft sie vor allem durch ihre Vielseitigkeit. Sie fühlt sich in der Modernen Klassik, im Jazz, in der freien Improvisation und im Rock zu Haus und kann scheinbar mühelos zwischen verschiedenen Gesangstechniken umschalten. In der Zusammenarbeit mit Hailu Mergia nähert sie sich ihren äthiopischen Wurzeln an.
www.voanews.com/media/video/1739466.html
youtu.be/SKiJhJQv-mQ
youtu.be/L8rqxr59HKo
www.thewire.co.uk/audio/tracks/listen_sofia-jernberg-tracks

Wildbirds & Peacedrums (SE)
Mariam Wallentin (voc) - Andreas Werliin (drums)
Wildbirds Wildbirds & Peacedrums sind eine musikalische Sensation. Und wir machen uns mit dem schwedischen Duo auf zu den Wurzeln aller Musik. Ihr aktuelles viertes Album heißt „Rhythm“ und der Titel ist ein Synonym unseres diesjährigen Festivalthemas „Tribal & Grooves“. Jeder einzelne Song beweist, dass die seit Menschengedenken existierende Kombination von Stimme und Rhythmus nichts an Kraft eingebüßt hat. Ihre Musik hat eine bedingungslose Direktheit und klingt nach allem, was dem zeitgenössischen Pop an Widerhaken, Abzweigen und Zwischentönen fehlt. Schon mit ihren drei bislang veröffentlichten Alben Heartcore (2008), The Snake (2009) und Rivers (2010) haben sich Wildbirds & Peacedrums einen Namen als absolut kompromisslose Band gemacht. In den Jahren seit der Veröffentlichung von Rivers haben die beiden zudem an diversen anderen Projekten gearbeitet. Mariam Wallentin hat ihr Solodebüt als Mariam The Believer vorgelegt und die Hauptrolle in Ben Frosts gefeiertem The Wasp Factory-Stück gespielt. Andreas Werliin hingegen hat als Produzent gearbeitet und war mit Fire! und Tonbruket, den Gewinnern des schwedischen Grammy, auf Tour. Dass die beiden permanent kreativ sein müssen und sich dafür alles abverlangen, liegt auf der Hand - und genau das ist es auch, was Wildbirds & Peacedrums ausmacht. “…ein Sound zum Eintauchen, Absinken, Verharren, Bewegen, Auftauchen, Staunen.“ (Jan Freitag, DIE ZEIT)
www.wildbirdsandpeacedrums.com
www.facebook.com/wildbirdsandpeacedrums

Freitag, 15. Mai 2015, 20:00 Uhr,
Paul-Wunderlich-Haus

Tenors of Kalma (FIN)
Jimi Tenor (voc, sax, keys, electronics) – Kalle Kalima (git, electronics) - Joonas Riippa (drums)
Tenors „Am Anfang stand die Idee, eine Mischung aus der Musik von Kraftwerk und des Sun Ra Arkestra zu kreieren“, grinst Kalle Kalima und Jimi Tenor präzisiert: „Ich wollte irgendwas in der Art von Free Jazz machen, Kalle etwas mit Sequenzern und Elektronik.“ Im ersten Moment wirkt das wie ein Rollentausch. Verbindet man Jimi Tenor doch mit sehr unterschiedlichen, aber stets eher Richtung Pop und Funk orientierten Projekten, während Kalle Kalima bislang vor allem als querdenkender Jazzgitarrist auffiel. Doch Tenor ist nicht nur Konzeptkünstler, versierter Keyboarder, Sänger und Afrobeat-Liebhaber, sondern eben auch Saxophonist und Flötist. Der ursprünglich angepeilte Gegenpol zu freien Improvisationen, also die klare Klangarchitektur von Kraftwerk, verschob sich während der Studiosessions Richtung Kraut- und Psychedelic-Prock. Elektronische Passagen wirken nun eher verspielt, bisweilen scheint der Geist von Holger Czukays Can durch analoge Synthesizermotive zu wehen. Auf eigenwillige Art pendeln Tenor und Kalima zwischen instrumentalen Stücken und Songs, verarbeiten dabei auch zeitgemäße Einflüsse. Gewitzt abstrahieren sie imaginäre DJ-Scratches auf ihren Keyboards und Gitarren, entführen vermeintlich vertraute Sounds auf unbekanntes Terrain. Komplettiert werden Tenors Of Kalma von einem der wichtigsten finnischen Jazz-Schlagzeuger namens Joonas Riippa, der sich, laut Kalima, „bestens in Jazz und Rock auskennt und improvisieren kann“.
Das Vergnügen, die Zuhörer zum Tanzen zu bringen, motiviert alle drei Musiker und manifestiert sich in Grooves, in die sogar Reggae-Feeling einfließen kann. Gleichzeitig ist das Trio immer darauf bedacht, mit unvorhersehbaren Wendungen, dynamischen Wechseln und suggestiven Passagen kunstvoll zu überraschen.
„Eine Kreuzung aus James White und Fela Kuti – das beschreibt eigentlich ganz gut, was die drei Finnen hier treiben.“ (Jazzthetik)
tenorsofkalma.blogspot.de/

Idris Ackamoor & The Pyramids (USA)
Idris Ackamoor (sax, tap dance, perc) - Kimathi Asante (bass) – Heshima (bass) - Sandy Poindexter (violn) - Babatunde Lea (drums,voc, perc)
Idris Das mysteriöse und legendäre "Spiritual Cosmic Jazz Kollektiv" startet am 15. Mai 2015 seine diesjährige Europatournee in Eberswalde!
Ein Blick in die Geschichte: Im mittleren Westen der USA liegt das Städtchen Yellow Springs. Seit den Fünfzigerjahren, zu Zeiten Joe McCarthys, arbeitet man dort an einem Ruf als linke Bastion im biederen Ohio. Als Motor dieser Reputation gilt bis heute das Antioch College, ein Liberal Arts College, berühmt und berüchtigt weit über die Grenzen des Bundesstaats hinaus. Hier finden sich Anfang der 70er Jahre zwischen Vietnamkriegs-Protesten, Black Power und Flower Power die drei Kernmitglieder der Pyramids zusammen. Idris Ackamoor, Margaux Simmons und Kimathi Asante waren dem Ruf von Cecil Taylor gefolgt und studierten Musik in Yellow Springs und schon bald finanziert Antioch den drei Musikern eine inspirative Studienreise, die jedes Erasmus-Jahr in den Schatten stellt. Von Ohio geht es nach Paris und in die Niederlande, dann weiter nach Malaga, von Marokko nach Ghana, von Kenia nach Äthiopien, immer auf der Suche nach afrikanischen Rhythmen, Masken und Gewändern. Auf der Reise entstehen Unmengen an Fotos, Tonaufnahmen und eben das Kollektiv selbst, was in den nächsten Jahren drei stilprägende Alben zwischen Modern Jazz und afrikanischer Polyrhythmik aufnehmen wird: Es sind kosmische Klangkollagen.
Zeitsprung in das Jahr 2010: Die „Pyramids“ sind seit 33 Jahren Geschichte. Nachdem in Japan ein Bootleg des dritten Albums „Birth Speed Merging“ kursiert, findet die Musik der Pyramids Wiederveröffentlichung auf verschiedenen Labels. Der Berliner Konzertagent Christoph Linder wird auf die Gruppe aufmerksam und holt das Kollektiv für drei Touren nach Europa. Das Münchner Label DiskoB schließt sich der Begeisterung an und die Pyramids nehmen ein neues Album auf. Ihr Futurismus, ihr Globalismus und Aktivismus sind heute noch so relevant wie vor 40 Jahren und ihre Shows sind wie damals veritable Happenings.
„I had such a marvelous time getting to meet and talk to The Pyramids. They're such an awesome group of guys - so positive and enthusiastic - and the concert was amazing" (Dan Snaith / Caribou)
"Wow - what a show they put on!" (Gilles Peterson)
www.icrates.org/interview-idris-ackamoor-of-the-pyramids/
Die Konzerte von Tenors of Kalma und von Idris Ackamoor & The Pyramids am 15. Mai 2015 bei „Jazz in E.“ werden vom kulturradio (rbb) live aufgezeichnet.

Sonnabend, 16. Mai 2015, 10:30 Uhr
Kirchhang am Marktplatz
Guten-Morgen-Eberswalde CDX
Kulturelle Interventionen in der Innenstadt von Eberswalde

Programmänderung:
Nasser Kilada RANIN (EG/D)

Nasser Kilada (voc, perc, oud) - Martin Klingeberg (tp) - Christian Kögel (git, oud) - Marc Muellbauer (bass) – Murat Denizkusu (perc)
Nasser Das Quintett um den ägyptischen Sänger bringt ägyptische und koptische Melodien mit westlichen Stilen zusammen. Es entsteht eine Musik voller Tiefe und Sinnlichkeit, Temperament und Leidenschaft.
RANIN ist eine Weiterentwicklung von Nasser Kiladas langjährigem Bandprojekt „Groove of the Nile“, welches ursprünglich moderne Sound mit afro-orientalischen Beats mischte. RANIN ist auch das arabische Wort für „Klang“ und die aktuelle Band steht für den Klang zweier Welten, der die Kulturen nicht nur nebeneinander, sondern im Miteinander zu einer neuen Schönheit entfaltet. www.nasser-kilada.com
Neu! Als Konzertort am Vormittag wollen wir gern den Kirchhang am Marktplatz etablieren. Für das unkomplizierte „Picknick zum Jazz“ sorgt das Kaffeehaus GUSTAV!

Sonnabend, 16. Mai 2015, 20:00 Uhr
Paul-Wunderlich-Haus

Masaa (D/LBY)
Rabih Lahoud (voc) - Marcus Rust (tp) - Clemens Pötzsch (piano) - Demian Kappenstein (drums)
Masaa Das junge deutsch-libanesische Ensemble bewegt sich zwischen zeitgenössischem Jazz, World-Music, orientalischen Klängen und arabischer Poesie. Der außergewöhnliche Sänger der Band, Rabih Lahoud, erzählt mit seinem emotionalen Gesang Geschichten aus einer fernen Welt.
Die vierköpfige Band gründet sich 2011, nur ein Jahr später gewinnt sie den Bremer Jazzpreis 2012, erhält den Förderpreis Initiative Musik der Bundesregierung und spielt im Rahmen des Jazzfestes Berlin zwei ausverkaufte Konzerte, gefolgt von einer zweiwöchigen Konzerttournee durch den Libanon. Nachdem MASAA 2013 den Publikumspreis im Wettbewerb Creole gewann, erhält die Band 2015 den deutschen Weltmusikpreis “RUTH”.
“…Masaa tanzt den Freiheitstanz so selbstbewusst und entfesselt, wie das in den heutigen Zeiten des Misstrauens und der Feindschaft zwischen weit auseinander liegenden Weltanschauungen nur möglich ist.” (Jazz Podium)
“Es ist Poesie, die atmet, Musik, die in einem besonderen Rhythmus pulsiert.” (Ralf Dombrowski, Jazzthing) www.masaa-music.com/de

Zehnder / Shilkloper / Brennan (CH/RUS)
Christian Zehnder (voices, laudola, wippkordeon) - Arkady Shilkloper (horn, flh, alphorn) - John Wolf Brennan (piano)
Zehnder Gemeinsame Wurzeln haben die drei Musiker zuhauf: imaginäre Volksmusik, ausgeklügelte Jazzharmonien, klassisches Formbewusstsein und blitzschnelle Interaktionen, sorgfältig aus dem Wilden Osten und Westen des Kontinents gesammelt, handverlesen und verarbeitet, nebst einer ausgeprägten Passion für melomanische Bögen, vertrackte Rhythmen und doppelbödige Grooves. Nun sind die drei europäischen Musiker der Extraklasse zum ersten Mal im Trio vereint. Und bei uns!
”Meine Musik schöpft aus dem Topos der alpinen Welt. Fernab von Traditionen entwirft sich darin die Utopie einer imaginären Heimat zwischen urbaner und archaischer Kulturlandschaft: der new space mountain…” (Christian Zehnder)
www.shoestring-jazz.de/artists/christian-zehnder-trio

DJ Das Jazz-in-E-DJ-Team! Für die gute Musik vor und nach den Konzerten sind natürlich erneut die gastgebenden Jazzaktivisten höchstpersönlich verantwortlich. Täglich ein neues Gesicht am Pult!